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Trauer

Trauern ist eine angeborene,
emotionale Fähigkeit!

Wie jede Emotion dienlich ist für uns Menschen, ist auch die TRAUER da, um uns zu HELFEN, mit dem VERLUST eines Kindes, Angehörigen, Freundes oder nahestehenden Menschen KLARZUKOMMEN. Lassen wir die Trauer zu, FANGEN wir an zu BEGREIFEN und können nach und nach unseren lieben VERSTORBENEN FREILASSEN!

So wie ein GEWITTER und der darauffolgende REGEN die Luft reinigt und klärt, so reinigend und klärend können EMOTIONEN und TRÄNEN für uns sein, wenn wir bereit sind sie ZUZULASSEN!

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Ein Mensch sitzt in Embriohaltung zusammengekauert am Boden, die Hànde über seinem Kopf gefaltet. Er sitzt in einem Tunnel und am Ende des Tunnels ist Licht zu erkennen.

über die trauer

Alles ist RICHTIG in der TRAUER!

Das Einzige, was es schwierig machen kann, ist wegzuschauen, sich abzulenken und nicht zu trauern. Dann kommt die Trauer ins Stocken und kann mitunter Jahrzehnte lang dauern.

 

Wir müssen verstehen, dass wir sie wirklich BRAUCHEN, um mit dem VERLUST KLARZUKOMMEN!

Es darf und soll auch noch gelacht werden, wenn einem danach ist, denn Humor schafft Distanz bei zu viel Nähe und Nähe bei zu viel Distanz. Wir dürfen uns ein Beispiel an Kindern nehmen. Sie steigen im Unterschied zu den Erwachsenen immer wieder aus der Trauer aus, und richten den Blick auf die schönen Dinge, da sie es nicht so lange aushalten zu trauern wie wir Erwachsenen.

Es geht darum, die Trauer nicht zu verhindern, nicht zu verneinen oder zu vermeiden.

Der trauernde Mensch braucht seine gesamte Gefühlsskala sowie sein gesamtes Wahrnehmungsvermögen, um seine Traueraufgaben anzugehen.

Bei Medizinern, Eltern, Lehrern, Erziehern, Pflegefachkräften oder Seelsorgern stellt sich oft eine einzige Sorge heraus:

Es könnte Tränen geben beim Kind oder dem Sterbenden – ja, und?

Trauernde, die ihre Gefühle im Griff haben, stark sind und keine Tränen zulassen, haben langfristig mehr unter der Trauer zu leiden als Menschen, die ihre Gefühle zulassen und sie angemessen ausleben.

Falls sie emotional nicht in der Lage sind, ihren Kindern bei der Trauer beizustehen, können andere vertraute Personen diese Aufgabe übernehmenden.

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Ein Mann mit einem schwarzen Anzug und einem weissen Hemd, die Hände auf sein Gesicht gelegt, so dass sein Gesicht nicht zu sehen ist. Der Hintergrund ist in tiefes Schwarz getaucht.

erschwerte trauer
Depression

Begleitung in der Trauer

Die meisten Menschen kommen ohne Begleitung zurecht, doch es gibt Situationen, in denen erschwerte Umstände vorliegen. Zum Beispiel, wenn mehrere Angehörige in kurzer Zeit verloren werden, oder wenn der Tod sehr plötzlich eintritt. Dann kann es für die Betroffenen sehr schwer sein. Sie können unfähig für die Verrichtungen des täglichen Lebens werden.

Hier kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe herbei zu holen.

Im Unterschied zur Trauer, die eine notwendige, zeitlich begrenzte und zweckgerichtete Emotion ist, hat die Depression meist keinen Verlust als Auslöser und kann viele Jahre andauern.

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Vor einer scharz-weissen Himmels-Silhouette ist eine Statue von einem wunderschönen grossen Engel zu sehen. Neben ihm eine Frau, dessen Hand er hält. Die Frau schaut in das Engelsgesicht, während der Engel nach unten schaut.

trauerphasen

Sie spiegeln den fortschreitenden Prozess der Verlustbewältigung wider.

Obwohl jeder Mensch anders trauert und jeder Mensch unterschiedlich lange braucht, um einen Verlust zu verarbeiten, erleben viele Hinterbliebene die Phasen der Trauer auf sehr ähnliche Weise.

 

Individuelle Trauerverläufe

Die verschiedenen Trauerphasen können bei jedem Menschen länger oder kürzer andauern. Manche Menschen entwickeln außerdem Probleme bei der Trauerbewältigung, sodass die Trauerarbeit ins Stocken gerät und es wieder zu einem Rückschritt in frühere Trauerphasen kommen kann. Hier kann eine Beratung durch Psychologen oder eine professionelle Trauerbegleitung hilfreich sein.

In der Psychologie wird von den verschiedenen Trauerphasen gesprochen

Phase: Leugnen/Nicht-Wahrhaben-Wollen

Ähnlich wie Verena Kast beobachtet Kübler-Ross in der ersten Trauerphase ein Nicht-Wahrhaben-Wollen der Betroffenen, das häufig mit einem Gefühl von Isolierung einhergeht. Sie versuchen, den Befund zu verdrängen. Diese Phase beginnt bereits mit der Nachricht des bevorstehenden Todes. Wir können dem Trauernden dabei helfen, indem wir ihm anbieten, sich gemeinsam mit der Diagnose oder dem Tod auseinanderzusetzen.

Was kann man tun?

Lassen Sie den Trauernden in der ersten Phase nicht alleine, es sei denn, er wünscht es ausdrücklich. Trauernde brauchen in der ersten Zeit neben Mitgefühl häufig auch Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben. Helfen Sie gegebenenfalls beim Organisieren der Bestattung und Trauerfeier.

 

Phase: Zorn/Aufbrechende Emotionen

Diese Trauerphase beschreibt eine Phase von Wut und Zorn. Sie richtet sich gegen den Sterbenden, weil er den Trauernden verlässt oder bereits verlassen hat, und/oder gegen andere Menschen, weil sie weiterleben dürfen. Diese Gefühle sollten zugelassen und nicht unterdrückt werden. Um die Trauerarbeit zu unterstützen, können Sie als Ansprechpartner einfach Dasein und dem Trauernden zuhören ohne Rat-SCHLÄGE zu geben. Nehmen Sie es keinesfalls persönlich, wenn sich die Wut einmal gegen Sie richten sollte.

Was kann man tun?

Es ist wichtig, dass Sie diese Gefühle zulassen und nicht unterdrücken. Sie helfen bei der Trauerbewältigung und können auf ungelöste Konflikte hinweisen, die noch bearbeitet werden dürfen sofern die Kraft dazu aufgebracht werden kann. Als Begleitender können Sie Trauernde in dieser Phase unterstützen, indem Sie zuhören und Anteil nehmen und die Wut nicht persönlich nehmen und diese AUSHALTEN.

 

Phase: Verhandeln

Diese Phase der Trauer hält meist nicht lange an. Die Betroffenen beten zu Gott oder versuchen manchmal, sich durch Ablenkung oder Wegschauen einen Aufschub des Unvermeidlichen oder eine Erleichterung ihrer Schmerzen zu erhandeln. Oft stecken verborgene Schuldgefühle hinter diesen Verhaltensweisen;

 

Warum hat Gott mich verlassen? Warum lässt Gott so etwas zu?

 

Es kann den Trauernden helfen, wenn Sie mit jemanden darüber sprechen, der ihnen nahesteht. Ein Tagebuch zu schreiben ist ein guter Weg, sich ungelösten Konflikten in der Trauerarbeit bewusst zu werden.

 

Phase: Depression

Die vierte Phase der Trauer ist nach Kübler-Ross von einem Gefühl der inneren Leere, aber auch von Reue und Verzweiflung geprägt. Betroffene grübeln über ihren Verlust nach, was sie versäumt haben und was sie hätten anders machen können. Einige Trauernde haben das Gefühl alles falsch gemacht zu haben.

Mit GEDULD und viel MITGEFÜHL können Sie dem Trauernden helfen.

Phase zum Ende: Akzeptanz

Hier stellt sich allmählich ein innerer Frieden ein. Die Betroffenen haben die Emotionen wie Wut, Hoffnung oder Schmerz bereits hinter sich gelassen. Sie befinden sich in einem Zustand von Resignation. Der Kampf ist vorbei und der Tod wurde akzeptiert.

 

Diese Phase kann für Trauernde und die Menschen,

die sie begleiten, besonders herausfordernd sein.

 

Angehörige erleben häufig Reaktionen von Ablehnung und Zurückweisung. Manchmal wollen sich die Trauernden von der Welt zurückziehen und keinen Besuch mehr empfangen.

Es kommen dann Sätze wie:

Ich habe alles erledigt und mich von meinen Lieben verabschiedet.

Ich wünsche mir jetzt schnell zu sterben! 

Es gilt die WÜNSCHE der Trauernden zu AKZEPTIEREN!

 

Phase: Suchen und Sich-Trennen

In dieser Phase der Trauer findet eine innere Auseinandersetzung mit dem Verstorbenen und seinem Tod statt: Trauernde suchen Orte der Erinnerung auf, und lassen gemeinsame Erlebnisse Revue passieren. Hinterbliebene führen oft stille Zwiegespräche mit dem Verstorbenen. Durch das BEWUSSTE ABSCHIEDNEHMEN kann der Verlust besser verarbeitet werden. Diese Trauerphase kann SCHÖN, aber auch sehr SCHMERZHAFT sein. Sie kann Wochen, Monate oder Jahre andauern.

In ihrem Verlauf entscheiden sich die Trauernden, den nächsten Schritt zu gehen und JA zum (Weiter-) Leben zu sagen – oder weiter trauern zu wollen.

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Eine Welle welche sich kreisförmig in immer größeren Abständen nach aussen ausbreitet. In ihrer Mitte springt ein Wassertropfen in die Höhe.

Trauer die in wellen kommt

Neben den Modellen der Trauerphasen von Verena Kast und Elisabeth Kübler-Ross gibt es auch andere Formen des Trauerverlaufs.

Nach der Ansicht des

US-amerikanischen Psychologen und Trauerforschers George A. Bonanno verläuft die Trauer in Wellen:

sie KOMMT und GEHT.

Nach dem Tod eines geliebten Menschen werden die Hinterbliebenen wieder und wieder von einer tiefen Trauer überrollt. Dazwischen können aber auch wieder positive Gefühle auftreten, die ihnen helfen, den Verlust zu ertragen und die Trauer zu bewältigen.

 

Die INTENSITÄT der Trauer nimmt im LAUF des Trauerprozesses AB, sodass die TRAUERWELLEN ANNEHMBARER und erträglicher werden,

bis der Trauernde sein GLEICHGEWICHT wiederfindet und WEITERLEBEN kann.

Dieses Wellenmodell liefert eine verständliche Erklärung dafür, warum Trauernde schon kurze Zeit nach der Bestattung erträgliche oder „normale“ Momente erleben und sogar lachen können, um kurz darauf wieder in tiefer Trauer zu versinken.

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