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Der
Sterbeprozess

Wenn wir sterben ist unser körper nicht mehr auf Erhaltung und aufbau, sondern auf abbau und rückzug ausgerichtet.
Schrittweise lösen wir uns von allen ÄUSSEREN DINGEN,
LETZTLICH VON UNS SELBST.

So wie wir leben, so sterben wir oft. 

Menschen die ihr Leben ANNEHMEN, können meist auch ihr Sterben ANNEHMEN.

Der Schlüssel zum FRIEDEN liegt oft im ANNEHMEN

ANNEHMEN, wo wir nichts mehr verändern können.

EMOTIONEN sollen im LEBEN, und vor allem nicht im STERBEN unterdrückt werden.

Sie haben wichtige Funktionen für uns Menschen, sie sind WERTVOLLE HELFER:

  • ANGST - dient zu unserem SCHUTZ

  • WUT - sorgt dafür, dass wir uns ABGRENZEN

  • TRAUER - hilft uns mit VERLUST klar zu kommen

  • SCHAM - empfinden wir, wenn wir gegen unsere WERTVORSTELLUNGEN gehandelt haben

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Nach den Vorstellungen des Buddhismus (aus dem tibetischen Totenbuch) verbinden sich die vier Elemente -

ERDE, WASSER, FEUER und LUFT, mit RAUM und ZEIT - wenn ein Mensch GEBOREN wird.

STIRBT ein Mensch, so LÖSEN sich diese ELEMENTE wieder auf.

Beginnt der Sterbeprozess, auch terminale Phase genannt, sprechen wir davon, dass ein Mensch 'nur' noch palliativ behandelt wird. Damit ist gemeint, dass der Fokus auf Schmerzbehandlung und nicht auf Heilung liegt, da diese nicht mehr möglich ist oder auch nicht mehr gewünscht wird.

Wir gehen davon aus, dass Gehör- und Tastsinn bis zum Schluss erhalten bleiben.

Darum ist es gut und richtig, immer wieder mit dem Sterbenden zu sprechen und ihn liebevoll zu berühren.

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Ruhebedürfnis und Rückzug

In den letzten Tagen vor dem Tod schlafen viele Menschen sehr viel und ziehen sich von der Außenwelt nach innen zurück. Der Körper fährt den Stoffwechsel retour. Blut- und Urinwerte werden schlechter.

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Kein Essen und Trinken

Der ORGANISMUS richtet sich nun nicht mehr auf ERHALTUNG und AUFBAU, sondern auf ABBAU und RÜCKZUG (Ausatmen) aus. Die meisten Sterbenden möchten nichts mehr essen und trinken. Das Gehirn schüttet Botenstoffe aus, die Durst und Hunger abstellen. Die Angehörigen sind oft sehr irritiert und wollen den Sterbenden noch füttern und ihm zu trinken geben. Dies führt dazu, dass der Sterbeprozess verlängert wird.

 

Wir dürfen lernen, die WÜNSCHE der Sterbenden zu respektieren!

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Kaum Ausscheidungen

  • Magen und Darm werden stillgelegt.

  • Die Durchblutung der Nieren stellt sich ein.

  • Es wird kein Urin produziert, weil die Nieren das Blut nicht mehr reinigen.

  • Stoffwechselreste sammeln sich im Blut an und das Gehirn wird durch Gifte gelähmt – der Sterbende wird irgendwann bewusstlos.

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Kalte Hände und Füße

  • Das Blut zieht sich aus Händen und Füßen zurück – diese fühlen sich kalt an.

  • Die Blutzirkulation konzentriert sich auf die inneren Organe, wie Lunge, Herz und Gehirn.

  • An Füßen und Händen entstehen blaue Flecken, und auch die Nägel verfärben sich bläulich da kein sauerstoffreiches Blut mehr nachfließt.

  • Die Haut wirkt marmoriert und transparent.

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Gesicht und Ohren - man spricht vom "Todesdreieck"

Im Gesicht sind die Anzeichen des nahenden Todes oft gut erkennbar:

  • Es wirkt sehr blass.

  • Die Wangen fallen ein.

  • Die Ohren sind als sehr anliegend zu sehen.

  • Die Nase wirkt spitz.

  • Der Sterbende wird oft unruhig.

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Zu sehen ist eine Hand, die einen kleinen Ball loslässt. Der Ball sieht aus wie unsere Erde. Im Hintergrund sind unscharf Berge zu erkennen.

Auflösung
des Elements 'Erde'

Nach dem tibetischen Totenbuch

Gefühl von tonnenschwerer Last und Angst, ein 'in die Erde Gedrückt werden', was schwer auszuhalten ist.

  • Der Körper wird innerlich von gelbem Licht überflutet.

  • Alles scheint in einem gelben Nebel eingetaucht zu sein, die Konturen verschwimmen.

  • Der Sterbende zwinkert oft mit den Augen.

  • Dies macht sich für die Angehörigen als äußere Unruhe bemerkbar.

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Der rasselnde Atem

Die zunehmend flache Atmung führt zu einer schlechteren Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff.

Sie ist zwar noch regelmäßig, aber vielfach ist ein brodelndes Rasseln zu hören – was für die Angehörigen schwer auszuhalten ist. Dies liegt daran, dass der Sterbende weder schlucken noch husten kann und sich Rachen und Bronchien mit Schleim füllen. Ein Absaugen ist unangenehm und stört den Sterbeprozess.

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Hier ist klares, hellblaues Wasser zu sehen, das sich wellenförmig im Kreis ausbreitet. Über dem Mittelpunkt der Wellen ist ein Tropfen Wasser zu sehen, der durch den Wellenschlag nach oben geschleudert wird.

Auflösung
des Elements 'wasser'

Nach dem tibetischen Totenbuch

Ist wie ein Gefühl von Wassermassen überflutet zu werden.

  • Innerlich wird sich der Sterbende von bläulichem Licht umgeben fühlen.

  • Die Angehörigen nehmen einen säuerlichen Geruch wahr.

  • Wichtig ist, den Sterbenden in dieser Phase liebevoll zu begleiten und ermutigen, nicht am Körper festzuhalten. Gebete, Mantras, Lieder, das Erzählen von wunderbaren Begebenheiten können den Menschen unterstützen.

  • Auf keinen Fall dem Sterbenden zu trinken geben!

 

Den Sterbenden ermuntern, an eine KRAFTQUELLE zu denken und sich auf die LIEBE zu konzentrieren.

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Zu sehen ist ein schwarzer Hintergrund, vor welchem eine Feuerwalze in schönen Farben von Dunkelrot bis Hellgelb zu erkennen sind.

Auflösung
des Elements 'feuer'

Nach dem tibetischen Totenbuch

Gefühltes FEUER und HITZE durchfluten den Körper!

  • Sterbende beginnen stark zu schwitzen. Am liebsten würden sie alle Decken und Kleidungsstücke von sich reißen.

  • Gut auf die Bedürfnisse des Sterbenden achten und sie respektieren.

  • Wir können ihnen den Genetalbereich mit einem dünnen Tuch bedecken.

  • Äußerlich wirkt der Sterbende ruhig. Innerlich kann er jedoch Panik vor dem Feuer haben.

  • Innere Bilder sind in rotes Licht getaucht.

  • Lila Flecken zeigen sich auf der Haut.

  • Nach und nach kann sich eine Eiseskälte von Armen und Beinen ausbreiten.

  • Der Sterbende kann andere nach wie vor wahrnehmen.

  • Auf keinen Fall den Sterbenden wärmen. Kalte Kompressen können hier etwas unterstützen.

 

Dem Sterbenden von LIEBEVOLLEN und SCHÖNEN BEGEBENHEITEN in seinem Leben zu erzählen kann ihm in dieser Zeit sehr helfen!

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Hier sehen sie den Himmel wie von einem Flugzeug aus, welches über den weissen Wolken schwebt. Im unteren Bildrand ist ein weisses Wolkenmeer zu sehen, am Horizont der blaue Himmel.

Auflösung
des Elements 'luft'

Nach dem tibetischen Totenbuch

  • Der Sterbende wirkt ruhig. Innerlich kann er sich wie vom Sturm umhergeschleudert fühlen.

  • Das Gefühl, vom Sturm umgeweht oder weggetragen zu werden, kann entstehen.

  • Innere Bilder wirken in grünes Licht getaucht.

  • Der Körper wird völlig kalt, außer im Bereich des Herzes ist noch Wärme zu spüren.

  • Die Augen verdrehen sich nach innen und können nicht mehr bewegt werden, ebenso die Finger.

  • Der Kontakt zur Außenwelt bricht zusammen. Er kann jedoch immer noch hören und fühlen.

 

ERMUTIGEN sie den Sterbenden ENDGÜLTIG LOSZULASSEN!

Sagen sie ihm, dass es gut für sie ist, wenn er jetzt gehen will.

Vermitteln sie dem Sterbenden das Gefühl, dass auch Sie bereit sind, nun loszulassen.

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Schnappatmung

Zuletzt wird der Atem unregelmäßig, der Sterbende schnappt nach Luft.

Dies ist ein Zeichen dafür, dass das Herz nicht mehr regelmäßig schlägt. Dem Gehirn fehlt zunehmend der Sauerstoff. Schlussendlich bleibt das Herz stehen und der letzte Atemzug wird sichtbar.

Der Tod ist eingetreten.

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Zu sehen ist eine Spiralgalaxie im schwarzen Nachthimmel. Die Ausläufer der Spiralgalaxie sind gezeichnet von rosafarbenen und hellblauen Sternen. In der Mitte der Galaxie ist ein helles Licht zu erkennen.

loslassen von
raum und Zeit

Nach tibetischem Totenbuch

Gemäß des tibetischen Totenbuchs befindet sich die physische Energie noch im Körper und löst sich erst in den folgenden 3-4 Tagen von Raum und Zeit. Darum ist eine Aufbahrung in diesem Zeitraum sinnvoll.

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Wir sollten verstehen, dass sich der Organismus eines sterbenden Menschen nicht mehr auf ERHALTUNG und AUFBAU, sondern auf Abbau ausrichtet!

Alle Lebewesen sterben. So hat die Evolution dafür gesorgt, dass dieser Sterbehergang in den allermeisten Fällen als natürlicher, erträglicher, ja als friedlicher Prozess verläuft.

  • Sterbende haben keinen Hunger und keinen Durst mehr. Wir sollten sie nicht aus unserem Verständnis heraus zur Nahrungsaufnahme überreden.

  • Ein Liebesdienst, der unterstützen kann, ist, den Mund mit speziellen Schaumstoffstäbchen, einer Pipette oder einem Eiswürfel feucht zu halten.

  • Es gilt die Wünsche des Sterbenden zu respektieren und sich dabei selbst nicht zu übergehen. Will sich der Sterbende ausziehen, legen Sie ihm ein dünnes Tuch über die Hüften. Ist er unruhig, dann verschaffen Sie ihm in seiner Unruhe Luft, indem Sie seine Bewegungen zulassen, doch unterstützen Sie ihn dabei bestmöglich.

  • Das kann anstrengend für Sie als Angehörige sein. Doch bedenken Sie, dass dies eine Ausnahmesituation ist und ein wichtiger und großer Schritt in der Trauerarbeit bedeutet.

Grundsätzlich können wir sagen, wir sollen die WÜNSCHE der STERBENDEN RESPEKTIEREN,

auch wenn sie für uns noch so unverständlich erscheinen mögen.

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