Rituale
was uns helfen kann: rituale
RITUALE bilden RUHEPOLE im sonst so hektischen Alltag, geben STRUKTUR, SICHERHEIT und GEBORGENHEIT und STÄRKEN unser Identitäts- und Wir-Gefühl!
Rituale geben uns sicherheit
Rituale geben uns SICHERHEIT in Zeiten von UNSICHERHEIT und Chaos!
Jeder braucht Rituale und wenn es die Tasse Kaffee am Morgen ist. Durch sie fühlen wir uns wohl und geborgen.
Ist ein lieber Angehöriger gestorben, gerät unsere Welt völlig aus den Fugen!
Oft sind wir wie erstarrt und es läuft eine Art 'Notprogramm' in uns ab, welches uns befähigt, noch die Dinge des alltäglichen Lebens zu verrichten.
Hier werden Rituale besonders wichtig. Diese sind in einer ungewohnten Form, da wir sie 'normalerweise' nicht praktizieren. Wir können durch Rituale wie z. B. das Bemalen eines Sarges, oder das Basteln eines letzten Geschenks einen letzten Liebesdienst tun, um so ganz bewusst vom verstorbenen Körper Abschied zu nehmen und es in unserem Tun zu begreifen.
Rituale bilden Ruhepole im sonst so hektischen Alltag,
geben Struktur und stärken das Identitäts- und
Wir-Gefühl!
Sie können helfen, wenn z. B. Worte fehlen. Rituale lassen in Ohnmacht Handlungsfähigkeit zu. Sie geben das Gefühl von Gemeinschaft und Geborgenheit, und spenden allen Beteiligten Kraft. Vielleicht haben Sie in der Familie bestimmte Rituale, die Sie in der Zeit des Abschiednehmens nutzen können.
Was haben Sie mit dem Verstorbenen gemeinsam gemacht. Sie können dieses Ritual weiterhin in Gedanken an sie oder ihn praktizieren.
Manchmal sind Sterbende in der Lage, einen Brief oder persönliche Dinge zu hinterlassen. Dies sind alles Schätze, die die Hinterbliebenen mit dem Verstorbenen in Beziehung setzen und immer wieder hervorholen können.
Kinder können dem Sterbenden ein gemaltes Bild oder Foto bringen.
Damit ist es leichter zu sagen:
"Schade, dass du krank bist und sterben musst.
Diese Situation mit dir, die ich gemalt habe, werde ich niemals vergessen!"
Einige Familien malen sich ein Wiedersehen im Himmel aus.
Scheuen Sie sich nicht des Abschiednehmens! Ja, – es ist traurig. Aber macht KEIN Abschied die Situation besser? Sprechen, beten, weinen und schweigen Sie miteinander. Häufig nehmen Sterbende auf Hinterbliebene Rücksicht, um sie zu schonen.
Bedenken Sie – NICHT das Abschiednehmen, wenn der Sterbende noch lebt, wird das Traurigste sein, sondern die endgültige Trennung nach dem Tod, wenn wir nicht mehr mit ihm sprechen können.
In einigen christlichen Familien zeichnen sich die Familienmitglieder gegenseitig mit dem Finger vor dem Schlafengehen ein Kreuz auf die Stirn. Wäre das auch für sie denkbar?
In der SCHLEUSENZEIT - zwischen dem Eintritt des Todes und der Beerdigung - Abschied zu nehmen und sich gemeinsam an die Zeit mit dem Verstorbenen zu erinnern, ist ein wertvoller Schritt in der Trauerarbeit.
Es ist wichtig, dass ALLE, für die der Tote eine Bezugsperson war, in dieser Zeit die Möglichkeit haben, sich zu verabschieden. Dies hilft zu begreifen und zu verarbeiten, dass der Tote auch tatsächlich tot ist.
Für Kinder wäre es wichtig, im Beisein von Erwachsenen von Verstorbenen Abschied nehmen zu können, – in dem sie ihn berühren, ihm noch etwas sagen, ihn umarmen, ein gepflücktes Gänseblümchen in die gefalteten Hände legen, ein Kissen oder eine Decke mit in den Sarg geben usw. - alles sind Zeichen der Fürsorge um den Verstorbenen.
Das Ritual der Krankensalbung - als Stärkung auf dem Weg zur Genesung oder für ein gutes Sterben!
Rituale wenn der Tod schon eingetreten ist
Das WASCHEN und ANKLEIDEN des Verstorbenen ist ein LIEBESDIENST und hat nichts mit Sauberkeit zu tun. Jedoch mit bewusstem Abschied nehmen, um zu begreifen, dass dieser Mensch verstorben ist.
Es ist noch einmal eine ganz persönliche Zeit mit dem Verstorbenen.
Eine Decke und ein Kissen soll die Liebe zum Verstorbenen und den Wunsch 'Er möge beschützt und behütet sein' ausdrücken.
Blumenkränze sind ein Zeichen für die UNENDLICHKEIT und den Kreislauf der Natur.
Erde über dem Sarg zu verstreuen, bedeutet 'Du wirst zu Erde und gehst in den Kreislauf der Natur zurück'.
Schwarze Kleidung wird angezogen, um der eignen Trauer Ausdruck zu geben.
In Rumänien wird zum Beispiel nach 4 Wochen das Haus neu gemalt und alle persönlichen Gegenstände aus dem Haus getragen, – um für die Angehörigen einen Neubeginn zu signalisieren.
Bei uns wird nach 6 Wochen ein Gedenkgottesdienst gemacht, da nach diesem Zeitraum erst ein Begreifen für die Angehörigen möglich wird.
Totenschmaus – sich noch einmal gemeinsam an den Verstorbenen erinnern und stärken für die kommende Zeit.